Gutachten zur Reform des Tierschutzrechtes durch Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht.

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Die Pressemitteilung  der DJGT  mit ausführlicher Erklärung des Bandes vom 2.Februar 2022 und der Link zur Open Access -Version. Mit dieser ausgezeichneten Schrift werden Wege für eine an den gesellschaftlichen Normen ausgerichteten Gesetzgebung aufgezeigt, die Tieren ein tierschutzgerechtes Leben in menschlicher Obhut ermöglichen sollen. Ebenfalls von größter Wichtigkeit für die Durchsetzung des Rechts ist der Reformvorschlag für eine Neufassung  der Strafnorm des §17 Tierschutzgesetz.

 

Pressemitteilung: 

Berlin, 2. Februar 2022

Im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen haben Christoph Maisack, Barbara Felde und Linda Gregori (Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht) ein Gutachten zur Reform des Tierschutzrechts erstellt. Das Gutachten enthält ebenfalls einen ausformulierten Vorschlag für ein Tierschutzgesetz, welches tierschutzgerechte Vorgaben enthält und wirksam und effektiv vollzogen werden kann. Neben einer umfassenden Reform des Tierversuchsrechts werden u. a. Vorschriften für Verbote von Transporten bestimmter lebender Tiere in Tierschutz-Hochrisikostaaten, Tierschutz-Kontrollen in VTN-Betrieben und eine verpflichtende Kameraüberwachung in Schlachthöfen vorgeschlagen.

„Der von uns ausformulierte Gesetzentwurf enthält ehrliche und an wissenschaftliche Erkenntnisse angepasste Vorgaben für die Tierhaltung und ausdrückliche Verbote bestimmter, stark tierschädigender Praktiken. Unsere Vorschläge enthalten keine großflächigen Ausnahmen für die Tierindustrie, wie sie das aktuell geltende Tierschutzrecht vorsieht“, so die Mitautorin des Gutachtens, Barbara Felde.

Der Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes ist der zweite Teil einer durch die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beauftragten Begutachtung. Der erste Teil – ein Reformvorschlag für eine Neufassung der Strafnorm des § 17 Tierschutzgesetz – ist durch Professor Dr. Jens Bülte und Anna-Lena Dihlmann bereits als Gesetzentwurf (Drucksache 19/27752) in den Deutschen Bundestag eingebracht worden.

Renate Künast, die als zuständige Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion bei der Beauftragung der Gutachten mitwirkte und für diese Ausgabe ein Vorwort verfasste, erklärt:

„Zwanzig Jahre nach der Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz ist die gesellschaftliche Betriebserlaubnis für einen Großteil der heutigen Nutztierhaltungen abgelaufen. Da wird es nicht ausreichen, wenn wir nur versuchen, den Aufwand für bessere Tierhaltung bei den landwirtschaftlichen Betrieben ordentlich zu honorieren. Das Tierschutzgesetz selbst muss dem Anspruch des Grundgesetzes entsprechen und deshalb sind die Ausnahmen endlich zu streichen und für alle Tierarten Mindeststandards zu normieren. Dank an die Autor:innen für die Vorlage eines ausformulierten Gesetzentwurfs, der bei der in dieser Legislaturperiode anstehenden Novelle des Tierschutzgesetzes sicher eine Richtschnur sein wird. Neben dem rechtlichen Änderungsbedarf ist es aber auch nötig, dem Tierschutzrecht in der juristischen Ausbildung künftig einen höheren Stellenwert beizumessen. Es geht um die Haltung von Millionen Tieren jedes Jahr. Ich bin sicher, mit diesem neuen Band werden Expertisen vorgelegt, die wegweisende Beiträge zur Weiterentwicklung des Tierschutzrechtes sind.“

Beide Gutachten wurden nun im NOMOS-Verlag als Band der Reihe „Das Recht der Tiere und der Landwirtschaft“ als Buch sowie in einer elektronischen Open Access-Version veröffentlicht.

Die Open Access-Version des Bandes „Reform des Tierschutzrechts“ kann unter dem Link

https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748928478-1/titelei-inhaltsverzeichnis

abgerufen werden.
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In der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. mit Sitz in Berlin
setzen sich Juristen aus allen Rechtsgebieten und Berufsgruppen gemeinsam für eine
Stärkung und Weiterentwicklung des Tierschutzrechts ein.

Kontakt zu unserer Pressereferentin Jeannine Boatright: j.boatright@djgt.de oder über
poststelle@djgt.de