Kampf gegen illegalen Welpenhandel – für Klöckner nicht mehr als Wahlkampfkampagne. Ein Kommentar.

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Ausgerechnet mit Unterstützung von Tierärzteverbänden startet die Landwirtschaftsministerin eine Kampagne, deren tatsächliche Absicht leicht zu durchschauen ist.
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„Stopp dem illegalen Welpenhandel“ ist die Aktion überschrieben, garniert mit einem netten Foto eines Hundewelpen, darunter aufgereiht die Logos der vier großen Tierärzteverbände. Bei oberflächlicher Betrachtung scheint Frau Klöckner tatsächlich ein Herz für den Tierschutz entdeckt zu haben.  Doch was steckt hinter der Fassade?
Die Welpen aus schlechter Hundehaltung werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt. Mit krimineller Energie werden sie von z.Tl. bandenmäßig organisierten Hundehändlern im In- und Ausland unter Vorspiegelung falscher Tatsachen teuer an ahnungslose Hundekäufer verkauft. Viele Tierärzte in Kleintierpraxen weisen seit Jahren darauf hin, dass es zur Eindämmung des Problems eine Kennzeichnung und eine bundesweit einheitliche Registrierung der Tiere bräuchte, dazu eine Identifizierung und Verifizierung der Tierverkäufer im Internethandel (Link).
Auch die SPD hat genau diese Maßnahmen gleich zu Beginn der Koalition gefordert (Link).
Der Käufer soll es richten.
Genau dies hat jedoch Frau Klöckner in etlichen Runden Tischen und Expertensitzungen erfolgreich zu verhindern gewußt. Der bekannte Hundefachmann Martin Rütter hatte dieses Schauspiel durchschaut und in mehreren Facebookeinträgen darüber berichtet (Link).
Wie bei der Haltung landwirtschaftlich genutzter Tiere setzt Frau Klöckner auch hier auf Freiwilligkeit. Der Käufer soll‘s halt richten. Nur, wie soll er denn erkennen können, dass es sich um ein illegales Geschäft handelt? Auch ist bisher nicht bekannt, dass kriminelle Profis ihre Machenschaften freiwillig beenden.
Hätten die Tierärztefunktionäre das Agieren der Ministerin im Tierschutz stets im Blick gehabt  und kritisch hinterfragt, hätten sie Frau Klöckner genau das vorhalten müssen. Dass sie das billige Wahlkampfmanöver nicht durchschaut haben,  ist peinlich.
Und einmal mehr zeigt sich, dass es allerhöchste Zeit ist, den Tierschutz aus dem Landwirtschaftsministerium herauszulösen.